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Day & Night 2011: Leo macht den Tag zur Nacht und die Nacht zum Tag

Geschrieben in Events am 08/31/2011 10:40 pm von admin

Ein Bericht von der Day and Night Summer Club Edition 2011 (Gastartikel von Leo)

Es ist Freitagmittag, in meiner Mittagspause durchstöbere ich das Internet auf der Suche nach einem gutem Act in Stuttgart. Da sehe ich doch, dass die Day and Night direkt im Zentrum von Stuttgart stattfinden soll und das auch noch genau an diesem Wochenende. Einen Klick weiter blitzt mir der Banner “Ausverkauft” entgegen, aber mit einem bisschen Rumtelefoniererei habe ich schließlich doch noch ein Ticket ergattert.

Das “Festival” soll um 16 Uhr beginnen. Um 20 Uhr komme ich auf dem Boschareal an. Ich erwarte laute Klänge, doch irgendwie sieht hier nichts nach Party aus. Erst im Hinterhof laufe ich der kleinen OpenAir-Bühne entgegen.

Alles etwas undurchsichtig organisiert, aber meine Stimmung ist dennoch top, schließlich serviert Butch bereits feinste elektronische Tanzmusik. Er hat mir schon auf der Sea of Love und der Nature One ein super Warm-Up beschert! Das Wetter spielt mit und die Menge ist noch bei blauem Himmel und Temperaturen um die 20°C in Feierlaune.

Auch die Wartezeit von 15 Minuten zum OpenAir-Bereich nimmt man noch gerne in Kauf. Bis 22 Uhr gibt Butch sein Bestes. Trotz etwas kratziger Anlage feiert das junge Publikum!

Nach Butch habe ich Zeit, mir das Gelände genauer anzuschauen. Das eigentliche Gelände besteht aus 3 Clubs, die wenige Meter von einander entfernt sind. Zum einen das Mash, ein Club, der nicht für seine Elektroparties bekannt ist, das Lehmann, ein Club, der schon so manche Größen wie Felix Kröcher und Dubfire zu Besuch hatte und das Felix, eher eine Bar als eine Diskothek. Auf dem Weg zu den WCs bemerke ich, dass bis 22 Uhr nur 2 Toiletten zu Verfügung standen! Irgendwie kommen Erinnerungen an die diesjährige Sea of Love in mir hoch.

Zur Mitternachtsstunde heizen Kollektiv Turmstraße das Mash ordentlich ein. Live servieren sie uns deepen klangvollen Minimal.

Die enge schwitzige Atmosphäre tut der Stimmung keinen Abbruch und es gelingt, in die Musik eintzutauchen.

Pünktlich um eins beenden sie ihr Liveset. Super denke ich, da mir so eine halbe Stunde Zeit bleibt, um bei Ellen Allien ein gutes Plätzchen zu sichern. Die 100 Meter aus dem Mash lege ich schließlich in 15 Minuten zurück um vor einer Schlange zum Club Felix zu stehen…Spätestens jetzt ist ein Sea of Love Feeling erreicht. Von Draußen höre ich mir so die ersten 20 Minuten des Sets von Ellen Allien an. Endlich habe ich es geschafft. Mich erwartet ein dicker Sound aus einer super Anlage. Alle Wartezeit ist vergessen. Das Set, mit dem sie auf der diesjährigen Sonnemondsterne die Menge verzauberte, war ja schon einzigartig. Und jetzt erwartet mich ein 3,5 Stunden Set, das so strukturiert aufgebaut und mit solcher Finesse ausgearbeitet ist, dass es gut mit dem der SMS mithalten kann! Die Menge tobt und Ellen feiert wie es sich gehört!

Sie nimmt sich nach ihrem Kunstwerk an Musik sogar noch die Zeit für ein Photo mit mir! Sehr sympathisch!

Nach Ellen Allien ist Chris Sonaxx an der Reihe. Ein wohl eher im südlichen Raum durch Afterhour bekannter DJ, der es jedoch versteht, den richtigen Sound zu treffen. Als ich wieder ins Felix möchte, heißt es aber, dass jetzt Schluss sei. Um 5 Uhr! Na gut denke ich mir, dann eben ab ins Lehmann zu Chris Liebing. Auf der SonneMondSterne hat er schließlich gezeigt was sein Techno alles so kann. Doch wieder eine Schlange und genervtes Personal. Nach einer halben Stunden Wartezeit verschwitzt bei um die 13 Grad betrete ich das Lehmann, ein düsterer Club. Strobo-Blitze und schrober Technosound erfüllen die Atmosphäre. Der Club ist nicht mehr überfüllt und die Menge hat Platz zu tanzen. Chris Liebing versteht es, Techno zu konstruieren, der nicht nur aus schnellen Bässen und Geschrederre besteht, sondern stets eine klare Linie im Raum platziert. Die minimalistische Lichtshow passt dazu perfekt. Leider tragen mich meine Beine kaum noch und ich beschließe mich eine Runde aufs Ohr zu legen. Schließlich soll in 6 Stunden Andre Galluzzi im Innenhof des Rocker33 die Platten drehen….

…so war es dann auch. Nach einer sehr kurzen Nacht betrete ich bei Sonnenschein den Innenhof des Rocker33. Die Atmosphäre ist genial, es erinnert an Berlin, an Bar25, Club der Visionäre. Aus einem kleinen bunten Zirkuszelt schallt Gute-Laune-Minimal-Techno.

Die meisten sind wohl direkt nach der Nacht hier her gekommen. Sie chillen in Liegestühlen, spielen Tischtennis oder feiern einfach zu einem guten Afterhoursound.

Statt nach 3 Stunde beendet Galluzzi sein Set nach 1,5 Stunden um Chris Sonaxx an die Tables zu lassen. Er versteht den Afterhoursound und die Menge tanzt immer noch nach 12 Stunden Party!

Es ist ein Sonntagnachmittag wie er kaum besser sein kann.

Zusammenfassend kann man sagen, dass die Day and Night, was das Musikalische betrifft, sehr gelungen war! Die Organisation war aber leider alles andere als optimal. Lange Wartezeiten, volle Clubs und genervtes Personal haben am Abend für keine gute Stimmung gesorgt. Wären die Besucher nicht so verständnisvoll  gewesen, hätte es nicht nur einige wenige Zwischenfällen gegeben.
Der Sonntag im Rocker und die Musikkünstler haben die Day and Night aber dennoch zu einem lohnenswerten Erlebnis gemacht!

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