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Es war das erste Mal, dass im Amsterdamse Bos – einem großen Waldstück südlich von Amsterdam – ein riesiges Trance-Festival stattfand und es wird sicherlich nicht das letzte Mal gewesen sein. Zwar war das Wetter kein wirkliches Traumwetter, aber die Gäste wurden bei “Electronic Family” von Regen verschont. Die Temperaturen waren gegen Abend relativ niedrig, doch inmitten der Menschen spürte man das nicht mehr.

Die Anreise

Wir fuhren die rund 750km lange Strecke nach Amsterdam zu dritt in einem Auto und erreichten Amsterdam gegen 1.30 Uhr nachts. Da dort in der Stadt nichts mehr los war (oder waren wir nur am falschen Ort?), beschlossen wir, am Meer zu schlafen, um uns dort für den nächsten Tag auszuruhen. Doch ganz so einfach war es nicht. Das Meer haben wir erst um ca. 4.30 Uhr erreicht, da die Beschilderungen für uns nicht brauchbar waren und unser Navi sich weigerte, eine Karte anzuzeigen, so dass wir als Zielort einfach eine Stadt am Meer hätten nehmen können.

Glücklicherweise haben wir an einer Tankstelle einen alten Mann getroffen, der uns den Weg ungefähr erklären konnte und uns letzendlich dazu verholfen hat, den Strand doch noch zu erreichen. Unser Schlafplatz für diese Nacht sah folgendermaßen aus:

Nachdem wir am nächsten Morgen dann in Amsterdam beim Frühstücken waren, machten wir uns auf den Weg zum Fesitval. Um 10 Uhr wollten wir eigentlich bereits am Feiern sein, doch unser Plan ging nicht auf. Wir haben das Gelände erst um ca. 12 Uhr erreicht, da die Organisation bezüglich Beschilderung ähnlich schlecht wie bei Sea Of Love 2011 war.

Wir haben weder auf der Autobahn, noch in unmittelbarer Nähe Schilder gefunden, die uns gezeigt haben, wohin wir fahren müssen. Auch die Passanten waren ratlos. Letztendlich konnte man uns gegenüber der Touristeninformation in einem Kiosk weiterhelfen. Von dort an waren dann 5km Fußmarsch angesagt 🙂 Unterwegs haben wir ein paar andere Besucher getroffen, die genauso wenig Ahnung wie wir hatten. An uns kann es also nicht gelegen haben 😉

Die Location

Im “Amsterdamse Bos” – Park wurde eine rechteckige Grünfläche für das Festival reserviert.

Electronic Family - Google Maps

Quelle: Google Maps

Um das Gelände herum gab es genügend Parkmöglichkeiten, sowohl kostenlose als auch kostenpflichtige. Da die meisten Holländer mit ihren Fahrrädern kamen und die Parkplätze nicht ausgeschildert waren, blieben diese relativ leer. Wer das wusste, hatte natürlich Glück 🙂

Rund um die rechteckige Fläche (siehe Bild) stehen Bäume, so dass der Eindruck entsteht, man wäre mitten im Wald. Während des gesamten Festivals wurde es nie wirklich richtig voll. Das lag zum einen wahrscheinlich an der schlechten Wetterprognose (es sollte regnen und matschig werden, beides traf nicht ein!), andererseits aber sicher auch daran, dass nichtmal alle Tickets verkauft waren und man an der Abendkasse noch Zugang zum Festival bekommen konnte.

Man hatte also immer genug Platz und musste keine Angst haben, bald zerquetscht zu werden. Auf dem Gelände selbst gab es genügend Stände für Tokens, Essen und Trinken und auch die Toiletten waren ausreichend kalkuliert. Hier kam es zu keinen Wartezeiten (und wenn doch, dann maximal ein paar Minuten) oder anderen Problemen.

Die Leute und deren Stimmung

Erstmal muss gesagt werden, dass wir weit unter dem Altersdurchschnitt lagen. Ich schätze die anderen Leute auf durchschnittliche 35 Jahre, was für Trance-Events in Holland anscheinend normal sein soll. So extrem ist mir das aber noch nie aufgefallen, auch auf der ASOT 500 in Den Bosch nicht. Außerdem lag der Ausländeranteil bei wahrscheinlich unter 10%. Die meisten Teilnehmer waren aus Amsterdam oder der näheren Umgebung, Deutsche haben wir gar keine getroffen. Ehrlichgesagt hätte ich bei diesem Line Up deutlich mehr Leute aus Deutschland erwartet, außerdem war ich mir zu 100% sicher, dass Electronic Family ausverkauft sein wird, was dann aber nicht der Fall war.

Die Gastgeberin des Abends war “Nadia Ali” (sie dürfte wohl jedem aus zahlreichen Trance-Tracks bekannt sein). Sie moderierte jeden DJ auf der Family Stage an und legte zusätzlich einige Live-Auftritte hin. Außerdem war sie immer bemüht, das Publikum zu motivieren, was sie aber leider nur selten geschafft hat. Warum, das weiß ich auch nicht. So schlecht fand ich Nadia nämlich nicht! 😉

Mein Eindruck war generell, dass die Stimmung nicht die Beste war, was wahrscheinlich nicht zuletzt am Wetter lag.

Die 2 (3) Stages und die Bühnenshows

Das Electronic Family – Festival verteilte das Line Up auf zwei Stages, die Family – Stage und die A State Of Trance – Stage. Außerdem gab es eine dritte Bühne, die aber so schlecht besucht war, dass es diese wahrscheinlich nächstes Jahr nicht mehr geben wird. Die Ibiza Space – Stage sollte eigentlich zur Entspannung und Erholung dienen, doch dieser Plan ging nicht auf. Der Sound dieser Bühne war so leise, dass er von der ASOT-Stage locker übertönt wurde. Da war also nix mit ausruhen. Aber ganz ehrlich: Ich gehe auch nicht auf so ein Festival, um mich dort auszuruhen. Das kann ich auch zuhause!

Die Hauptbühne war die Family-Stage am hinteren Ende des Festivals. Hier nochmal das Line Up für Euch:

  1. 13:00 Uhr – 14:30 Uhr: Aly & Fila
  2. 14:30 Uhr – 16:00 Uhr: Gabriel & Dresden
  3. 16:00 Uhr – 17:40 Uhr: Gareth Emery
  4. 17:40 Uhr – 19:20 Uhr: Markus Schulz
  5. 19:20 Uhr – 21:00 Uhr: Ferry Corsten
  6. 21:00 Uhr – 23:00 Uhr: Armin van Buuren

Ich gehe jetzt mal ein paar Acts durch und schreibe Euch dazu jeweils meine persönliche Meinung.

13:00 Uhr – 14:30 Uhr: Aly & Fila

Aly & Fila, bekannt vor allen durch ihre hervorragende Radioshow “Future Sound Of Egypt”, traten seltsamerweise nicht zu zweit auf. Nur einer der beiden war anwesend und legte auf, den Grund dafür kenne ich nicht. Der Sound war gut.

14:30 Uhr – 16:00 Uhr: Gabriel & Dresden

Gabriel & Dresden, das DJ-Duo das einige Zeit getrennt war uns sich nun auf der Electronic Family wiedervereinigt hat. Nettes Set zum Tanzen!

19:20 Uhr – 21:00 Uhr: Ferry Corsten

Tja, was soll ich sagen? Er hat seine Standardlieder “Beautiful” und “Made Of Love” gebracht, die auch nach 100x Hören nicht schlechter werden. Mir hat das Set gefallen, er hat das Publikum gut auf den Abschlussauftritt von Armin vorbereitet.

21:00 Uhr – 23:00 Uhr: Armin van Buuren

Nachdem ich in Den Bosch bei ASOT 500 doch etwas enttäuscht von Armins Set war, muss ich wirklich sagen, dass er in Amsterdam richtig richtig gut war. Einer der besten Tracks ist hier zu hören:

Gekrönt wurde sein Mix vom Feuerwerk, das direkt aus der Bühne sprühte und von “In and Out of Love” begleitet wurde. Der absolute Hammer! Besser hätte des Festival nicht zu Ende gehen können. Doch seht selbst, hier ist ein Video vom Schluss (leider ging meine Kamera wenige Sekunden nach Beginn des Feuerwerks aus…)

Und natürlich: Aus aktuellem Anlass hat Nadja Ali am Schluss seines Auftritts noch zu seiner kleinen Fenna gratuliert 🙂

Die zweite Bühne war die namens “A State Of Trance”. Sie befand sich in einem mehr oder weniger großen Zelt, wo es öfter mal ziemlich eng wurde (vorallem bei den drei b2b-Sets)

Auch hier habe ich für Euch nochmal das Line Up:

  1. 11:00 Uhr – 13:00 Uhr: Setrise
  2. 13:00 Uhr – 13:45 Uhr: DJ SEATs Next
  3. 13:45 Uhr – 15:15 Uhr: Leon Bolier
  4. 15:15 Uhr – 16:45 Uhr: Rank 1 vs. Jochen Miller
  5. 16:45 Uhr – 17:15 Uhr: Armin van Buuren vs. Markus Schulz
  6. 17:15 Uhr – 17:45 Uhr: Armin van Buuren vs. Ferry Corsten
  7. 17:45 Uhr – 18:15 Uhr: Armin van Buuren vs. Gareth Emery
  8. 18:15 Uhr – 19:45 Uhr: Simon Patterson
  9. 19:45 Uhr – 21:15 Uhr: Alex M.O.R.P.H
  10. 21:15 Uhr – 22:45 Uhr: Sied van Riel

11:00 Uhr – 13:00 Uhr: Setrise // 13:00 Uhr – 13:45 Uhr: DJ SEATs Next // 13:45 Uhr – 15:15 Uhr: Leon Bolier

Die ersten drei DJs habe ich aufgrund der langen Anreise nicht gesehen, deshalb gibt es hierzu weder Bilder, noch Videos oder andere Informationen. Das Set von Leon Bolier könnt ihr Euch aber anhören, wenn ihr wollt, denn das wurde live übertragen und aufgezeichnet! Hier geht es zum Set.

15:15 Uhr – 16:45 Uhr: Rank 1 vs. Jochen Miller

Hiervon habe ich nur ein paar Minuten mitbekommen, doch was ich gehört habe, war nicht schlecht! Gegen Ende füllte sich das Zelt mehr und mehr, da direkt danach die 3 b2b-Sets folgten. Wer sich den Mix von Rank 1 und Jochen Miller anhören möchte, klickt bitte hier zum Download.

16:45 Uhr – 17:15 Uhr: Armin van Buuren vs. Markus Schulz

Sehr cooles Set, Markus! Sleepwalkers habe ich mir gewünscht und ich habe es erhalten! Und Gott sei dank auch in der Non-HipHop-Version 🙂 Auch wenn ich so langsam ziemlich lustig finde. In den letzten paar Minuten haben die beiden es dann mit “Sander van Doorn – Koko” nochmal richtig abgehen lassen, einfach fett das Lied!

Download Armin van Buuren vs. Markus Schulz – Electronic Family 2011

17:15 Uhr – 17:45 Uhr: Armin van Buuren vs. Ferry Corsten

Perfektes Set, grandioser Mix und eine absolut geniale Stimmung. Besser hätte es nicht sein können! Ferry, wir freuen uns auf die Nature One 2011 mit dir! 🙂

Download Armin van Buuren vs. Ferry Corsten – Electronic Family 2011

17:45 Uhr – 18:15 Uhr: Armin van Buuren vs. Gareth Emery

Hier passte sich Armin dem Stil von Gareth an, der ja bekanntlich mehr Vocals als die meisten anderen Trance-DJs einbaut. Eine gelungene Abwechslung!

Download Armin van Buuren vs. Gareth Emery – Electronic Family 2011

18:15 Uhr – 19:45 Uhr: Simon Patterson

Der arme Patterson hatte mit einem sich immer mehr und mehr leerenden Zelt zu kämpfen, das gegen Ende fast komplett leer war, wie ich gehört habe. Ich war nämlich auch nicht sehr lange bei Simon Patterson, da auf der anderen Stage Markus Schulz bzw. Ferry Corsten auflegten. Die ersten 15 Minuten des Patterson-Sets fand ich aber nicht schlecht. Und auch der Rest ist genau nach meinem Geschmack, habe ich nach dem Hören des Live-Mitschnitts festgestellt 🙂

Download Simon Patterson – Electronic Family 2011

19:45 Uhr – 21:15 Uhr: Alex M.O.R.P.H & 21:15 Uhr – 22:45 Uhr: Sied van Riel

Auch hierüber kann ich nichts sagen, weil ich mich während diesen zwei Sets pausenlos auf der Family-Stage aufgehalten habe.

Bilder und Videos

Zum Schluss stellen wir Euch noch ein paar Bilder und Videos zur Verfügung und wünschen Euch viel Spaß beim Anschauen!

=> Zu den Bildern gehen

Download aller verfügbaren Sets

Die anderen Sets haben wir leider nicht gefunden. Solltet ihr noch welche haben, würden wir uns über eine Mitteilung freuen! (im Kommentarbereich)

Electronic Family 2012

Informationen folgen, sobald sie bekannt sind! 

Alles zu Electronic Family 2012 hier!

  1. 13:00 Uhr – 14:30 Uhr: Aly & Fila
  2. 14:30 Uhr – 16:00 Uhr: Gabriel & Dresden
  3. 16:00 Uhr – 17:40 Uhr: Gareth Emery
  4. 17:40 Uhr – 19:20 Uhr: Markus Schulz
  5. 19:20 Uhr – 21:00 Uhr: Ferry Corsten
  6. 21:00 Uhr – 23:00 Uhr: Armin van Buuren



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4 Kommentare zu “Eindrücke und Meinungen – Electronic Family Festival 2011 – Amsterdamse Bos – 30.7.2011”

  1. […] freuen uns auf die Nature One 2011 und hoffen, dass wir nach der Electronic Family 2011 alle ein geniales Wochenende erleben dürfen! Gelesen: 13 · heute: 13 Tags: hunsrück, […]

  2. […] hat Ferry seine üblichen zwei Tracks gespielt: “Beautiful” und “Made of Love”. Ich kann mich an kein Set von […]

  3. […] Outdoor-Trance-Festival zu feiern. Die Rede ist vom Electronic Family – Festival, das 2011 am 30. Juli zum ersten Mal […]

  4. […] vorstellen zu dürfen. Die Rede ist von “Electronic Family” in Amsterdam. Bereits letztes Jahr überzeugte das Festival bei seiner Premiere mit einer exclusiven Location (Amsterdamse Bos), einem […]

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